Erklärt: WIX vs Squarespace vs Webdesigner
Eine günstige Webseite von Wix, oder doch einen Webdesigner engagieren? Für Unternehmer kann das eine schwierige Entscheidung sein. Auf der einen Seite möchte man die Kosten niedrig halten, auf der anderen sollte aber auch das Ergebnis für die Investition sprechen.
Wenn man sich Wix und Co. ansieht, hat man eine leistbare Alternative. Im direkten Vergleich zu einem professionellen Webdesign kann man da schon den Mehrwert in Frage stellen.
Solltest du Wix, Squarespace oder ähnliche Website-Baukästen für deine Business-Webseite verwenden?
Für manche Unternehmen sind Website-Baukästen wie Wix und Squarespace also eine gute Idee. Für andere wiederum kann das aber Umsatzeinbußen und Nachteile für neues Geschäft bedeuten.
Darum sehen wir uns bei diesem Vergleich die Details von Preis (Setup & Fixkosten), Kosten (Zeit & Umsatz) und Mehrwert genauer an.
WIX & Squarespace
Vorteile
- Keine extra Kosten für die Einrichtung
- Variable Preise (€11 - €149 monatlich)
- Relevante Features vorinstalliert
- Musterseiten und Vorlagen
- In einem Tag online, je nach Qualität
Nachteile
- Opportunitätskosten (Zeit, Wachstum oder Umsatz)
- Medien selbst erstellen (Fotos, Video, Banner, Grafiken)
- Inhalte und Werbetexte verpassen oft die Zielgruppe
- Gefahr Besucher mit zu vielen Elementen zu überwältigen
Für welche Firmen Wix, Squarespace & Co. geeignet sind:
Kleinunternehmen, Startups mit noch wenig Umsatz, persönliche Portfolios, Nebenberufler oder Hobby Projekte.
Für einen unschlagbaren Preis kann man seine eigene Webseite online bringen und sein Business sichtbar machen. Kein professioneller Webdesigner kann mit den Preise mithalten, die man selbst für ein ganzes Jahr bei Wix zahlt.
Der Preis hat auch seine Kosten, denn man ist dabei für alle Inhalte und Funktionen selbst verantwortlich. Man muss dabei auch bedenken, dass sie mit den Webseiten der direkten Marktteilnehmer im Wettbewerb steht.
Professionelles Webdesign
Vorteile
- Kaum laufende Kosten (ab €10 monatlich)
- Werbetexte, die gezielt Interessenten in Kunden verwandeln
- Fotograf oft inkludiert
- Gezielte User-Experience auf die wesentlichsten Schritte
- Potentiell große Auswirkungen auf Neukundenakquise, Kundenbindung, Umsatz und Prozessautomatisierung
- Verstärkt jede andere Marketingaktivität und reduziert dabei Kosten pro gewonnenem Kunden
Nachteile
- Hohes einmaliges Investment (ab €2.000)
- Hosting, Domain etc. managen (lassen)
- Regelmäßige Updates & Checks (je nach Design)
- Aufpreis für spätere Add-ons und Plugins
Für welche Firmen individuelles Webdesign geeignet ist:
KMU mit Marketingbudget, für Marketing oder Vertriebsteams, bei hochpreisigen Leistungen, für Online-Werbung, Branchen mit Wert auf professionellem Image und natürlich Shops (Stichwort eCommerce).
Kosten einer do-it-yourself Website
Was wir bei all dem nicht vergessen dürfen: Kosten beinhalten mehr als nur den Preis.
Vor allem Opportunitätskosten, also worauf man verzichtet, wenn man keine professionell gestaltete Webseite betreibt. Das kann Zeit, Energie und Umsatz sein, den man nicht lukrieren kann. Lass' mich das näher erklären.
Wenn man bei Wix durch die Vorlagen und Musterseiten scrollt, sieht alles sehr beeindruckend aus. Die Webseiten sind oft sehr visuell, voller Funktionen und verwenden professionelle Bilder oder Videos. Visuals sind auch ein Großteil davon was eine Seite am Ende ausmacht.
Aber bitte aufpassen - was man wirklich kauft ist das Layout, das man selbst mit Leben füllen muss.
Alle diese generischen Elemente müssen für die eigene Webseite wahrscheinlich ausgetauscht werden, damit ein individueller Bezug zum Unternehmen entsteht.
Als normaler Unternehmer hat man oft nicht einfach Ordner voller Bilder, Portraits, Imagefilme in professioneller Qualität in der Schublade.
Fallbeispiele
Wir du schon erahnt hast: Es gibt versteckte Kosten, wenn man auf eine individuell gestaltete Website verzichtet. Aber die sind nicht für alle Firmen gleich. Deshalb sehen wir uns den Vergleich anhand von drei Beispielen an.
Beispiel #1: Ladengeschäft mit hauptsächlich Laufkunden
Nehmen wir ein Blumengeschäft ohne Onlineshop als einfaches Beispiel. (Nicht meine Expertise)
Der verkauft pro Woche durchschnittlich Blumen im Wert von €800, was einem Jahresumsatz von €41.600 entspricht.
Mit einem super Standort kommt der meiste Umsatz wahrscheinlich von Laufkunden, Mundpropaganda und Stammkunden. Sagen wir nur 20% davon kaufen ein, weil sie zuerst auf der Webseite waren - also €8.320 jährlich.
Angenommen eine gute Webseite kurbelt das Geschäft um 25% an. Das entspricht einem Umsatzplus von €2.080 p.a. Die "Offline-Kunden" bleiben vom positiven Effekt unberührt.
Würde ein solcher Blumenladen von einer €2.000 Webseite profitieren? In unserem Fall ist die Investition erst nach einem Jahr Break-Even. Und selbst mit etwas Wachstum ist das Budget wahrscheinlich besser in Werbung, Stammkundenbindung usw. investiert.
Im Großen und Ganzen hat der Standort wohl den größten Einfluss. Bei geringen Stückpreis ist auch die Wahrscheinlichkeit groß für Impulskäufe.
Beispiel #2: Firma im Baugewerbe
Nehmen wir eine Firma im Baugewerbe als Beispiel. Hier wird es keine Laufkunden geben, oder welche, die zufällig bei der Türe hereinspazieren. Potentielle Kunden werden vorab recherchieren bevor sie sie überhaupt kontaktieren.
Nehmen wir an diese Firma schließt zwei Projektverträge pro Monat um durchschnittlich €30.000 ab, was einem Jahresumsatz von €720.000 entspricht.
Nun investiert diese Firma in eine professionelle Webseite mit einem Portfolio von bisherigen Projekten, Qualifikationen und Expertisen, Erfolgs-Stories von Kunden und generell professionellem, vertrauenswürdigem Auftritt - und ist damit besser durch Suchmaschinen zu finden.
Mit dieser wächst das Geschäft um 20% an. Das ist ein Plus von €144.000 p.a. Die "Offline-Kunden" bleiben vom positiven Effekt unberührt.
Sind ganze 20% Wachstum auf den gesamten Umsatz wirklich realistisch? Ein teil wird sicher von Empfehlungen kommen. Stammkunden gibt es kaum. Der Großteil wird von Neukunden kommen, die vorher online recherchieren.
Und hier hilft eine gute Webseite indem sie Interessenten besser qualifiziert, den Wert der Leistungen kommuniziert, und als Marketing & Sales-Tool die eigenen Mitarbeiter unterstützt.
In ein paar Wochen hat sich selbst eine €10.000 Custom-Webseite abbezahlt. Ab dann ist alles weitere purer Profit.
Beispiel #3: Fitness Studio (ohne Franchise)
Zuletzt noch ein Dienstleistungs-Beispiel das eher dazwischen angesiedelt ist: wenig Laufkunden, Standort relevant, mittleres Preisniveau, meist Stammkunden, wenig Markenbekanntheit, und Neukunden durch Empfehlungen als auch Online-Sichtbarkeit.
Nehmen wir an dieses Gym hat im Jahresschnitt 100 Mitglieder die durchschnittlich €90 monatlich zahlen. Wachstum gibt es keines weil sich Neukunden und Kündigungen die Waage halten. Rechnen wir also mit einem Jahresumsatz von €108.00.
Dann kommt die neue Website ins Spiel, die mehr Mitglieder anzieht. Bleiben wir konservativ und sagen die Kundenbindung bleibt gleich, es wird keine Werbung geschaltet und Empfehlungen machen ganze 50% der Neukunden aus.
Wenn diese Seite also 20% mehr von ausschließlich den Online-Besuchern überzeugen kann, bedeutet das €10.800 (=10%) mehr Jahresumsatz.
Wenn sie auch noch mehr Interessierte durch Werbung besuchen, sie Kundenbindung verbessert (Kündigungen reduziert), und durch professionellen Auftritt neue Premium-Pakete anbieten kann - dann kann eine Webseite noch viel mehr Potential freischalten.